In Anderlecht ist die Polizei mit Wasserwerfern eingeschritten, um die etwa 400 Teilnehmer eines geplanten Antisemitismus-Kongresses zu vertreiben.
Der Bürgermeister der Gemeinde, Eric Tomas, hatte die Versammlung unter dem Namen "Congrès européen de la dissidence" ("Europäischer Kongress der Dissidenz") verboten.
Als Grund gab er eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit an. Verschiedene Organisationen hatten zu Gegendemonstrationen aufgerufen.
Hinter der Veranstaltung stand die rechtsextreme Partei "Debout les Belges" um den Kammerabgeordneten Laurent Louis. Louis hatte den Veranstaltungsort am Samstag auf seiner Facebook-Seite bekanntgegeben. Daraufhin hatte Bürgermeister Tomas eine Krisensitzung mit der Polizei einberufen.
Zu den geladenen Gästen der Veranstaltung zählte unter anderem der französische Komiker Dieudonné, der für seine antisemitische Gesinnung bekannt ist. Die jüdischen Vereinigungen in Belgien begrüßten das Verbot. Louis will dagegen vor den Staatsrat ziehen.
rtbf/belga/sh/mh - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA