Das Radiohaus an der Brüsseler Place Flagey, Ende März. Die PS gibt den Startschuss für ihren Wahlkampf. 2.000 Menschen sind gekommen, um vor allem einem Mann zuzujubeln: Premierminister Elio Di Rupo.
Erstmals seit 40 Jahren ist die PS in der Situation, dass der Premier aus ihren Reihen kam. Und der verteidigt dann auch gleich mal die Bilanz seiner Regierung. "Vergessen wir nicht, dass die Regierung erst nach einer Krise von 541 Tagen auf die Beine gestellt werden konnte. Seither ist das Land stabilisiert, auch das Wirtschaftswachstum ist zurück", sagt Di Rupo im BRF-Interview. "Wir müssen davon profitieren. Und die PS ist ein Garant für Stabilität."
In ihrem Wahlprogramm halten die Sozialisten wieder linke Werte hoch. Die drei zentralen Schlagworte: Stimulieren, Emanzipieren, Schützen.
Stimulieren: Die PS will die Steuergeschenke für Großkonzerne abschaffen und stattdessen Kleine und Mittlere unterstützen.
Emanzipieren: ein Viertel der Jugendlichen ist ohne Job. Die PS verspricht, ihnen nach vier Monaten Wartezeit einen Job oder ein Praktikum von einem Jahr anzubieten.
Schützen: Die PS will weiterhin in erster Linie für die Schwachen eintreten. Grundprinzip ist und bleibt: Solidarität.
Dreh und Angelpunkt ist eine Steuerreform. "Wir wollen eine Steuerreform, die die arbeitenden Menschen belohnt", sagt PS-Chef Paul Magnette. Konkret: 70 Prozent der Menschen sollen monatlich 120 Euro Netto zusätzlich auf dem Konto haben. Zugleich wolle die PS aber auch die kleinen Pensionen und Sozialleistungen anheben. Und ganz allgemein wolle man die Finanzierung der Sozialen Sicherheit auch in Zukunft gewährleisten.
Die Kelmiserin Nancy Coir tritt als achte Ersatzkandidatin auf der Liste für die Kammer an. Edmund Stoffels geht als Spitzenkandidat für die Wallonische Region ins Rennen. Sein Steckenpferd bleibt nach wie vor der Bereich Raumordnung und Wohnungsbau.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)