Die neue Vorsitzende des Verbands belgischer Unternehmen, Michèle Sioen, möchte die duale Ausbildung stärker fördern. "Im Großraum Brüssel ist jeder vierte Jugendliche arbeitslos. Daran muss dringend etwas getan werden", sagt Michèle Sioen in einem Gespräch mit dem Studio Brüssel des BRF.
Sioen sieht die duale Ausbildung als Teil der Lösung, so wie sie seit Jahren in Ostbelgien praktiziert wird. "Sie sind das Beispiel, wie man es gut machen kann. Und das ist eine Idee, die wir weiterverfolgen wollen."
Die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild eröffne viele Möglichkeiten - und zwar auch für die Unternehmen. "Wir Betriebe, wenn wir Leute suchen, finden wir keine. Das ist wirklich ein Problem. In Deutschland besteht das System, wo die jungen Menschen halb zur Schule gehen und halb im Betrieb sind. Das funktioniert sehr gut."
Die 49-jährige Michèle Sioen steht an der Spitze des gleichnamigen Textilkonzerns in Westflandern. Sie beschäftigt fast 5.000 Mitarbeiter und ist seit Donnerstag die neue Frau an der Spitze des belgischen Unternehmerverbands.
Bild: Jonas Hamers/BELGA