Im Mittelpunkt standen die Staatshaushalte der beiden kommenden Jahre und die damit verbundenen Sparbeschlüsse der Regierung. Die Regierungserklärung war zugleich der Auftakt der Parlamentssitzung. Zu Beginn ging Van Rompuy auf das zurückliegende Krisenjahr ein, das er als Horrorjahr bezeichnete. Gerade vor dem Krisenhintergrund wachse bei den Bürgern das Bedürfnis nach Sicherheit, Stabilität und Ehrlichkeit. Belgien alleine könne aber das Ruder nicht herumreißen. Es gebe keine Zukunft außerhalb der EU, sagte der Premier, weil die Krise ansonsten Ausmaße wie in den 30er Jahren angenommen hätte. Seine Regierung habe sich darum bemüht, so schnell wie möglich Antworten auf die drängensten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen zu finden. Im Rahmen der Krisenbekämpfung habe sie sich klare Prioritäten gesetzt. Dazu zählte Van Rompuy Anreize zur Stärkung der Kaufkraft und zur Stimulierung der Inlandsnachfrage sowie die Sanierung der Staatsfinanzen. Die Entwicklung müsse auch in Richtung einer nachhaltigeren Gesellschaft gehen. Zur Abfederung der Finanzkrise habe die Regierung schnell und entschlossen gehandelt. Kein einziger Sparer sei auf sich allein gestellt gewesen. Der Premier ging in seiner Erklärung im Wesentlichen auf die bereits bekannten Sparmaßnahmen ein. Dabei gehe es nicht um eine blinde Sanierungswut, sondern um wohl durchdachte Maßnahmen. Bei allem sei die Regierung bemüht gewesen, die Arbeitsleistung der Bürger nicht zusätzlich zu belasten.
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