Seit geraumer Zeit geistert die Frage nach dem neuen Chef des Inlandsgeheimdienstes durch die Medien. Der bisherige Amtsinhaber Alain Winants galt längst als "schwer zu halten". In regelmäßigen Abständen hatte sich Winants öffentlich für die Arbeit seiner Behörde rechtfertigen müssen. Etwa, als bekannt wurde, dass die Sûreté die Scientology-Sekte überwacht hatte, und dabei Namen von Politikern genannt wurden, die nun wirklich nichts mit Scientology zu tun haben.
Oder die Geschichte mit der angeblichen Bespitzelung des Vlaams-Belang-Spitzenpolitikers Filip Dewinter. Immer stand Winants am Pranger. Es war wohl am Ende zu viel des Aufsehens um eine Behörde, die doch eigentlich diskret arbeiten sollte.
Jaak Raes soll's jetzt also richten. Er soll Winants an der Spitze der Sûreté beerben. Zu seinem Stellvertreter ernannte die Regierung Pascal Pétry, den bisherigen Sicherheitsberater von Premier Di Rupo.
Jaak Raes war bislang der "Mister Terrorismusbekämpfung", und zwar in seiner Eigenschaft als Direktor des Krisenstab des Innenministeriums. In dieser Funktion war Raes belgischerseits auch der Chefkoordinator der Sicherheitsmaßnahmen beim jüngsten Besuch von US-Präsident Obama in Belgien.
Bild: Yorick Janssen (belga)