Die beiden Atomreaktorblöcke Doel 3 und Tihange 2 sind erneut abgeschaltet worden. Grund dafür seien unerwartete Ergebnisse bei Sicherheitstests, gab der Betreiber Electrabel in einer Mitteilung bekannt. Die Reaktoren sollen demnach nicht vor dem 15. Juni wieder in Betrieb gehen.
Sollten die Kernreaktoren Doel 3 und Tihange 2 längerfristig abgeschaltet bleiben, droht in Belgien Stromknappheit. Nach Einschätzung des Hochspannungsnetz-Betreibers Elia müssten spätestens zum nächsten Winter zusätzliche Strom-Kapazitäten ins Netz gehen oder Großverbraucher in der Industrie abgeschaltet werden, um die Stromversorgung aufrecht zu erhalten.
Offenbar spielen dabei erneut die Risse eine Rolle, die vor zwei Jahren innerhalb der Stahlmäntel entdeckt worden waren. Damals gingen die Reaktoren für Monate vom Netz, so dass Belgien erhebliche Mengen Strom importieren musste.
Tihange 2: Aktionsbündnis fühlt sich bestätigt
Nach der Entscheidung, die Reaktoren Doel 3 und Tihange 2 vorerst vom Netz zu nehmen, um weitere Tests durchzuführen, fühlt sich das Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie bestätigt.
Der Sprecher des Aktionsbündnisses, Jörg Schellenberg, sagte am Mittwoch, er sei sich sicher, dass die stete Kritik des Bündnisses während der Diskussion 2012 über die Fehlstellen im Stahl der Reaktordruckbehälter mit zu der Entscheidung von Dienstag geführt haben.
belga/dpa/mitt/fs/okr/sh - Bild: Bruno Fahy (belga)