Die PS werde niemals ein Regierungsbündnis mit Separatisten, die darauf aus seien Belgien zu zerstören, eingehen. Dies hat Premierminister Elio Di Rupo am Sonntag auf einem Kongress seiner Partei in Brüssel erklärt.
Die frankophonen Sozialisten starteten am Sonntag mit Appellen zur Bewahrung des belgischen Sozialmodells in den Wahlkampf. Belgien habe derzeit die fortschrittlichste und sozialste Regierung in Europa, rief Elio Di Rupo den Delegierten zu. Mehrere Redner warnten vor einer Zersplitterung der linken Kräfte im Land.
Als dritter Kandidat auf der Liste für die Wahlen zum Europaparlament wird der wallonische Regionalabgeordnete Hugues Bayet in den Medien gehandelt. Offiziell bestätigt ist das noch nicht. Auf den Plätzen eins und zwei kandidieren die Senatorin Marie Arena und der Europaabgeordnete Marc Tarabella.
Véronique de Keyser tritt nicht mehr an
Die PS-Europaabgeordnete Véronique de Keyser wird bei den EU-Wahlen im Mai nicht mehr für das europäische Parlament kandidieren. Die Parteiführung hatte für sie einen der letzten Listenplätze vorgesehen. Nach ihren eigenen Worten fühlt sich die Lütticherin dadurch übergangen und spart nicht mit Kritik an ihrer Partei. So rügt sie unter anderem den wachsenden Zentralismus innerhalb der Partei und den Kult um Premierminister Elio Di Rupo.
Véronique de Keyser ist auch nicht als Kandidatin für die Föderal- Regional oder Gemeinschaftswahl vorgesehen. Sie gehört dem EU-Parlament seit 2001 an und ist seit fünf Jahren Vize-Chefin der sozialdemokratischen Gruppe im EU-Parlament.
Im September war sie massiv in die Kritik geraten, weil sie während einer privaten Syrienreise eine Einladung von Präsident Assad angenommen hatte. Die PS hatte sich im Anschluss von ihr distanziert.
Ecolo stellt Wahlslogan vor - MR verabschiedet Wahlprogramm
Die frankophonen Grünen sind am Sonntag offiziell in den Wahlkampf gestartet. Ecolo will mit dem Slogan "Geh' mit der Zeit, wähle 9" in Anlehnung an die Listennummer um die Wählergunst am 25. Mai werben. Bei der Vorstellung des Wahlslogans auf einem Kongress in Louvain-la-Neuve wurden auch alle Kandidaten vorgestellt.
Die frankophonen Liberalen haben am Sonntagmorgen auf einem Parteikongress in Charleroi einstimmig ihr Wahlprogramm verabschiedet. Im Vordergrund stehen eine Steuerreform, die Finanzierung der Renten, die Volksgesundheit sowie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Die MR will sich weiter für Selbständige und den Mittelstand einsetzen. Die Themen der Sozialen Sicherheit und Beschäftigung erhalten aber ebenfalls einen größeren Stellenwert im Wahlprogramm.
belga/rtbf/rkr/sh - Bild: Virginie Lefour (belga)