Didier Bellens will ja eigentlich den belgischen Staat auf Schadensersatz verklagen; dies als Folge seines Rauswurfs bei Belgacom. Jetzt könnte er sich schneller als gedacht vor Gericht wiederfinden - allerdings auf der Anklagebank. Es geht um ein Immobiliengeschäft aus dem Jahr 2006.
Belgacom hatte ein Gebäude in Mons weit unter Marktpreis verkauft. Käuferin war Edmée De Groeve. Die wird auch die "Superverwaltungsrätin der PS" genannt. Edmée De Groeve saß für die Sozialistischen in einer ganzen Reihe von Aufsichtsräten: bei der SNCB, bei der Nationallotterie und bei der Betreibergesellschaft des Flughafens Charleroi, wo sie sogar die Vorsitzende des Führungsgremiums war.
Das ist inzwischen Geschichte. Edmée De Groeve wurde wegen Betrugs bereits gerichtlich verurteilt. Jetzt droht ihr ein neuer Prozess. Zusammen mit Ex-Belgacom-Chef Bellens soll sie das besagte Immobiliengeschäft eingefädelt haben.
De Groeve bekam das Gebäude unter Marktpreis, dafür sollte sie Bellens an der Spitze von Belgacom unterstützen, so der Vorwurf. Die Staatsanwaltschaft Mons hat jedenfalls die Ermittlungen abgeschlossen. Und nach Informationen der Zeitungen L'Echo und De Tijd sollen insgesamt fünf Personen an ein Strafgericht verwiesen werden. L'Echo spricht in diesem Zusammenhang von einem Paukenschlag.
rop - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)