Das Ziel des Gesundheitssektors war es, Geld zu sparen. Durch die Neueinstufung von bestimmten Leistungen im Krankenhaus wollten sie der Staatskasse Ausgaben von zehn Millionen Euro im Jahr ersparen. Doch eins hatten sie offenbar nicht bedacht: Auf Chronisch-Kranke kommen erhebliche Mehrkosten von mehreren Hundert Euro pro Jahr zu.
Etwa für Schmerz- und Rheumapatienten. Die müssen regelmäßig zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Solche Kurzaufenthalte wurden bis zum 31. Januar als gewöhnliche Krankenhausaufenthalte angesehen und daher vollständig von den Zusatzversicherungen wie Hospitalia und Co. übernommen. Doch jetzt sind es nur noch "ambulante Behandlungen" - werden also von der gesetzlichen Krankenkasse getragen. Das heißt: Es fällt jedes Mal eine Selbstbeteiligungspauschale an.
Gesundheitsministerin Laurette Onkelix erklärte am Freitag, man habe nicht die Absicht gehabt, Chronisch-Kranke zusätzlich zur Kasse zu bitten. Deswegen arbeite der Sektor an einer Änderung des Systems. Krankenhäuser und Krankenkassen müssen nun bis nächste Woche eine Lösung des Problems ausarbeiten, damit Patienten nicht zusätzlich belastet werden. Diese Lösung soll auch rückwirkend bis zum 1. Januar gelten.
belga/alk/okr - Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)