Die Ratingagentur Standard&Poor's bewertet die derzeitige Situation in Belgien positiv. Der institutionelle Rahmen habe sich stabilisiert und die Umsetzung der Sechsten Staatsreform werde dafür sorgen, dass die Politik der Öffentlichen Hand in Belgien vorhersehbarer und effizienter werde, heißt es in einem neuen Gutachten der Agentur.
Der Umbau des Staatsgefüges werde auch eine Beschleunigung der Strukturreformen ermöglichen, was mittelfristig Wachstum generieren werde, glaubt Standard&Poor's und ändert den Ausblick für Belgien von "negativ" auf "stabil".
Hinzu komme, dass Belgien besser dastehe als viele andere EU-Länder. Das Haushaltsdefizit liege unter dem EU-Durchschnitt. Und nach einer Prognose der EU-Kommission wird sich das Wachstum in Belgien im laufenden Jahr auf 1,4 Prozent belaufen, für das kommende Jahr werden gar 1,7 Prozent prognostiziert.
All das bringt die Zeitung Le Soir zu der Schlussfolgerung, dass Belgien die schlimmste Krise seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts beinahe hinter sich gelassen hat.
Doch hat die Krise Spuren hinterlassen. Das Bruttoinlandsprodukt liegt um 10 Prozent unter dem Wert, den man ohne Krise erreicht hätte. Die Staatsschuld liegt wieder bei 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, 2007 belief sie sich noch auf 84 Prozent.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)