Er legte ihm auch eine Geldbuße von 2.500 Euro auf und kündigte an, die Akte an die FIFA und die UEFA weiter zu verweisen. Diese kann gegebenenfalls eine Sperre für die europäischen Wettbewerbe aussprechen.
Bei der Verhandlung hatte Standard-Direktor Pierre François plädiert, das Foul von Witsel zu beurteilen und nicht dessen Folgen. Danach fuhr er zusammen mit Witsel zurück nach Lüttich. Am Rande der Sitzung wehrte er sich dagegen, dass Witsel als Henker des belgischen Fußballs beschrieben werde. Er sei kein Schlächter. Die Phase selbst, wie François das Foul nannte, sei eine die man jede Woche im belgischen Fußball sehe, mit dem Unterschied, dass die Folgen jetzt dramatisch gewesen seien. In der Begründung der Sperre heißt es, Witsel habe bei gestrecktem Bein nicht den Eindruck vermittelt, den Ball spielen zu wollen. Das sei das schwerste Foul im Fußball.
Standard hat soeben angekündigt, in Berufung zu gehen.
Der Anderlechter Spieler Marcin Wasilewski hatte bei einer Grätsche einen doppelten Beinbruch erlitten, als Witsel nach seinem Bein getreten hatte.
Bei seinem Erscheinen vor dem Gebäude des Fußballbundes wurde Witsel von rund 50 Personen ausgebuht. Weil er Morddrohungen erhalten hat, steht er unter Polizeischutz ebenso wie sein Club-Kamerad Steven Defour.
Dieser hatte in einer ersten Stellungnahme nicht das Foul kommentiert, sondern den Schiedsrichter kritisiert, weil dieser vorhergehende Fouls nicht geahndet habe. Auch bei der Rückfahrt aus Brüssel war der Bus mit den Spielern von der Polizei begleitet worden. Vorsichtshalber waren auch Autobahnbrücken gesperrt worden, um Steinwürfe zu verhindern.
Wasilewskis Ehefrau, die den gestrigen Tag am Krankenbett verbrachte, erklärte, ihr Mann sei zu schwach für Vorwürfe. Auch Journalisten gegenüber schottete er sich ab, lediglich einigen polnischen Sportjournalisten und der polnischen Nationalmannschaft schickte er per Telefon eine Kurzmitteilung mit dem Text: "What doesn't kill you, makes you stronger" - "Was dich nicht umbringt, macht dich stärker".
b : fs