Rund 20 Hausdurchsuchungen hatte die Polizei am Montag durchgeführt, vor allem in Brüssel, aber auch in anderen Städten des Landes.
Die flämische Fernsehanstalt VRT brachte erst Montag einen Amateurfilm, der offensichtlich in Syrien aufgenommen wurde. Zu sehen und zu hören ist ein Niederländisch sprechender Mann, der stolz die Leichen von getöteten gegnerischen Kämpfern zeigt.
Bei der Razzia wurden rund 20 Personen vorübergehend festgenommen. Gegen zehn von ihnen hat die föderale Staatsanwaltschaft jetzt Haftbefehl erlassen, , zwei Jugendliche wurden in ein geschlossenes Zentrum für junge Straftäter überwiesen, die anderen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Gruppe wird verdächtigt, junge Männer für den Syrienkrieg rekrutiert und sie auch ins Kampfgebiet geschleust zu haben.
Bereits Anfang Dezember letzten Jahres hatte es eine vergleichbare Aktion gegeben. Damals war unter anderem ein ehemaliger Chef der inzwischen verbotenen Islamistenorganisation Sharia4Belgium festgenommen worden.
Weitere Hausdurchsuchungen am Dienstag
Im Zusammenhang mit der Rekrutierung von Syrien-Kämpfern hat es am Dienstag erneut Hausdurchsuchungen gegeben. Diese konzentrierten sich nach Informationen der föderalen Staatsanwaltschaft auf den Großraum Brüssel. 14 Personen wurden festgenommen und werden zur Zeit verhört.
An der Aktion am Montag waren rund 150 Beamte beteiligt. Die Ermittlungen richten sich gegen mutmaßliche Rekrutierungsnetzwerke. Seit rund einem Jahr gibt es immer wieder Meldungen über junge Männer und Minderjährige, die Belgien in Richtung Syrien verlassen, um dort in den sogenannten "Heiligen Krieg" zu ziehen.
vrt/rop/mh - Bild: Ghaith Omran (afp)