Der Verband der belgischen Psychologen hat von der Regierung ein kategorisches Umdenken gefordert. Vor dem Hintergrund, dass es in Belgien immer mehr Menschen gibt, die an Depressionen leiden, müssten Behandlungen durch Psychologen durch die Krankenkassen rückerstattet werden.
Stattdessen gehe der Trend dahin, immer mehr Antidepressiva zu verschreiben, beklagen die klinischen Psychologen. Innerhalb von zehn Jahren habe sich der Konsum von Psychopharmaka verdoppelt. Nach jüngsten Schätzungen werden in Belgien 1,3 Millionen Menschen in der ein oder anderen Weise durch Hausärzte oder Psychiater wegen Depressionen behandelt.
Statt noch mehr Geld für Pillen vorzusehen, müsse der Staat in Zeit für Erkrankte investiert werden. Psychosoziale Behandlungen seien für viele Betroffene finanziell nicht verkraftbar, mahnt der Verband der Psychologen.
vrt/mh - Archivbild: Dave Evitts (afp)