Die Zukunft des Glaswerks Saint-Gobain in Auvelais ist weiter ungewiss. Eine außerordentliche Betriebsratssitzung, bei der die Direktion ihre Pläne bekannt geben wollte, hat letztlich nicht stattgefunden.
Die Gewerkschaften sagten ihre Teilnahme an der Sitzung kurzfristig ab. Sie gehen davon aus, dass die Geschäftsführung die Fabrik schließen will, und fordern von der Politik, dass sie sich in Verhandlungen über eine Übernahme einmischt.
Die Saint-Gobain-Niederlassung in Auvelais steckt seit einem Jahr in ernsten Schwierigkeiten. Im Februar 2013 wurde der letzte Glasschmelzofen stillgelegt. Die meisten der 300 Mitarbeiter wurden seitdem schrittweise in Kurzarbeit geschickt.
Wallonische Regierung will sich einschalten
Die wallonische Regierung wird so schnell wie möglich mit allen Parteien zusammenkommen, die von der möglichen Schließung des Glaswerks Saint-Gobain in Auvelais betroffen sind. Ziel sei es, alle Standpunkte zu hören. Das gab ein Sprecher des wallonischen Wirtschaftsministers Jean-Claude Marcourt am Mittwoch bekannt.
Auch die Direktion erklärte, sie wolle den sozialen Dialog aufrecht erhalten und die Gewerkschaften zu einer neuen außerordentlichen Betriebsratssitzung einladen.
Die Glasindustrie in Belgien steckt in einer tiefen Krise. Erst am Montag hatte der Glashersteller AGC die Schließung seines Werks bei Charleroi angekündigt.
belga/alk/cd/jp - Bild: Virginie Lefour/BELGA