Belgische Opfer des amerikanischen Finanzbetrügers Bernard Madoff werden möglicherweise doch noch einen Teil ihres Vermögens zurückbekommen. Das schreibt die Witschaftszeitung l'Echo. Wer bisher noch keine Ansprüche geltend gemacht hat, sollte sich allerdings beeilen: Ende des Monats läuft die Frist dazu ab.
Der inzwischen 75-jährige Madoff hatte über Jahre hinweg mit Hilfe eines komplexen Systems tausende Anleger um geschätzt bis zu 65 Milliarden Dollar geprellt. Im Jahr 2009 wurde er zu 150 Jahren Haft verurteilt. Die amerikanische Regierung hat einen Fonds für die Opfer eingerichtet. Der "Madoff Victim Fund" soll in Kürze die ersten Entschädigungen auszahlen.
Wie viel ausgeschüttet wird, hängt von den gesamten Ansprüchen ab, die angemeldet werden. Der Opferfonds ist laut seinerm Verwalter Richard C. Breeden mit mehr als vier Milliarden US-Dollar gefüllt.
Die Anwaltskanzlei Deminor geht davon aus, dass die geprellten Anleger bis zu einem Viertel ihres Vermögens wiedersehen können. Deminor vertritt die Interessen von 3.500 Anlegern vor allem in den Niederlanden, Deutschland und Italien, deren Schaden insgesamt bei etwa 200 Millionen Euro liegt. Zu den Geschädigten zählen auch 300 Belgier mit einem Vermögen von 25 Millionen Euro.
Der einstige Börsenstar Bernard Madoff hat ein Milliarden schweres Schneeballsystem aufgezogen, die vermeintlichen Gewinne der Anleger wurden mit neuem Geld neuer Investoren bezahlt. Im Zuge der Finanzkrise Ende 2008 flog er auf, 2009 wurde er in den USA verurteilt.
belga/handesblatt/sh