Die Kette Home Market schließt alle 41 Geschäfte in Belgien. Das meldet die Nachrichtenagentur Belga. 233 Arbeitsplätze gehen damit verloren. Betroffen sind auch die Niederlassungen von Eupen, Fléron, Seraing und Rocourt.
In einer Mitteilung gibt die Kette für Heimtextilien und Raumgestaltung zu, schon seit Jahren in Schwierigkeiten zu stecken. Alleine im vergangnen Jahr wurde ein Minus von fünf Millionen Euro geschrieben. Daraufhin wurde 2013 ein erstes Home Market Geschäft in Mouscron geschlossen. Grund sei der stockende Absatzmarkt im Dekorationsbereich.
Die Gewerkschaften werfen der Direktion nun zu zögerliches Handeln vor. Sie trage deshalb eine große Schuld an der jetzigen Situation. Eine Umstrukturierung des Geschäftsmodells hätte schon viel früher eingeleitet werden müssen.
Direktion sucht nach Erklärungen - Renault-Prozedur
Für die Schließung der 41 Home-Market-Filialen macht die Direktion zum einen die schlechte wirtschaftliche Situation verantwortlich, zum anderen seien es aber auch Faktoren wie ein verändertes Kaufverhalten, die der Kette nun das Aus bringen. In den letzten Jahren sei der Kundenstrom deutlich rückläufig gewesen, so Home Market Direktor Jean-Luc Lamote. Dem habe man mit Investitionen von rund zehn Millionen Euro entgegenwirken wollen - jedoch ohne Erfolg.
Auch die Suche nach einem Übernahmekandidaten der Fachmärkte für Heimtextilien und Raumgestaltung habe nichts gebracht. Nun habe der französische Mutterkonzern Saint-Maclou auf die Schließung der belgischen Filialen gedrängt. Jean-Luc Lamote betonte gegenüber der Nachrichtenagentur belga, dass es sich nicht um einen Konkurs handle. Dies bringe günstige Faktoren für die von Arbeitslosigkeit bedrohten 233 Home-Market-Beschäftigten mit sich. Die Direktion betonte, dass alle laufenden Kunden-Bestellungen fristgerecht geliefert würden.
Auch während der nun beginnenden Renault-Prozedur ginge der Verkauf weiter. Die Direktion bittet alle Sozialpartner an einen Tisch, um best mögliche Lösungen für die 233 Home Market Beschäftigen zu finden. In dieser Zwischenphase würden die Geschäfte alletdings geöffnet bleiben.
Home Market betreibt auch in Deutschland und Frankreich zahlreiche Filialen. Für die kommenden Tage wurde ein Betriebsrat auf europäischer Ebene angekündigt.
belga/rtbf/sd - Bild: Kristof Van Accom (belga)
Wie konnte denn der Firmenleitung die Entwicklung der letzten Jahre entgehen? Hat man nicht erkannt das das Onlinegeschäft eine tragende Säule wurde?. Man hätte bereits vor 4 Jsahren mit dem Aufbau eines Onlineshops parale zu den Filialen erricten können. Dann hätte man keine rote Zahlen schreiben müssen und die 233 Angestellten müssten jetzt nicht um ihre Arbeitsplätze bangen. Gorbatschof hatte recht mit dem Satz: Wer zu spät kommt den bestraft das Leben.