Verteidigungsminister Pieter De Crem (CD&V) hat eine Schadensersatzklage eingereicht gegen eine Gruppe von Friedensaktivisten. Der Minister verlangt von ihnen die Rückerstattung von exakt 233 Euro und 86 Cent.
Die Aktion der Friedensaktivisten liegt bereits sechs Jahre zurück. Sie hatten die Wände vor De Crems Kabinett mit roter, abwaschbarer Farbe beschmiert. Da das Verteidigungsministerium die Höhe des Schadens selbst angeben musste, hat sich die Sache über mehrere Jahre hingezogen.
Am Donnerstag befasst sich das Brüsseler Strafgericht mit der Klage, die De Crem persönlich eingereicht hat. Offenbar will der Minister die Kosten für die Aufräumaktion auf den Cent genau einfordern. So enthält die Rechnung eine detaillierte Aufstellung unter anderem auch der Benzinkosten für das Fahrzeug, mit dem zwei Soldaten zum Ministerium fuhren, um die Reinigungsarbeiten durchzuführen.
Justizkenner werfen De Crem vor, die Justiz zu missbrauchen und aus dem Prozess eine Farce zu machen. Auf die Justiz kommen durch den Prozess Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro zu. Auch auf das Verteidigungsministerium kommen Kosten zu. Dennoch verteidigt der Sprecher von De Crem die Klage als gerechtfertigt.
vrt/sh - Bild: Olivier Vin (belga)