Wer einen Flug bucht, hinterlässt Spuren: Name, Adresse, Start- und Zielflughafen, Sitzplatz, Kreditkartennummer und so weiter. Das sogenannte „Passenger Name Record“, kurz PNR. Der Sicherheitsbeauftragte der EU, Gilles de Kerchhove, fordert, dass die Fluggesellschaften diese Daten weiter geben und europaweit den Sicherheitsbehörden zugänglich machen.
Denn oftmals reisten Syrien-Kämpfer, junge extremistische Moslems, über ein Nachbarland aus - etwa über Deutschland, Frankreich oder die Niederlande, um vom belgischen Staatsschutz möglichst unentdeckt zu bleiben.
Innenministerin Joëlle Milquet (cdH) unterstützt das Vorhaben. Die PNR-Daten könnten hilfreich sein im Kampf gegen Terroristen. Im EU-Parlament regt sich jedoch Widerstand, ebenso bei der belgischen Datenschutzkommission. Es würden ja nicht nur Angaben über Terroristen gesammelt, sondern über jeden Fluggast. Missbrauch sei nicht auszuschließen.
Der Sicherheitsbeauftragte der EU hält dagegen: Schon heute würden europäische Airlines solche Daten mit den USA austauschen, warum also nicht zu Hause in der EU?
akn - Bild: Olivier Hoslet (epa)