Es gibt weltweit keine Chipkarte, in der nicht ein bisschen Technologie von Jean-Jacques Quisquater steckt, schreibt De Standaard. Jean-Jacques Quisquater ist Professor an der Katholischen Universität von Neu-Löwen UCL und gilt international als Fachmann für Kryptographie, die Verschlüsselung von sensiblen Daten. Von ihm entwickelte Algorithmen dienen für die Sicherung von Chipkarten, also Bankkarten oder sogar die belgischen elektronischen Ausweise.
Im Zuge der Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Cyberangriff auf Belgacom hat die belgische Polizei nun auch auf dem Rechner von Jean-Jacques Quisquater ein Spähprogramm entdeckt. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass die Netzwerke des Telekomunternehmens Belgacom gehackt wurden, und wie bei Belgacom weise auch in diesem Fall die Spur zur NSA, dem amerikanischen Auslandsgeheimdienst.
"Ich hätte nicht gedacht, dass die so weit gehen würden", reagiert Quisquater in De Standaard. Das sei jedenfalls ein Zeichen, dass die Dienste vor nichts und niemandem Halt machen. Und Belgien sei in Sachen Cybersicherheit generell zu naiv, sagt der Experte.
Illustrationsbild: Mauritz Antin/AFP