432.500 Menschen waren im vergangenen Jahr ohne Job. Das ist, in nackten Zahlen, so viel wie seit 2010 nicht mehr. Über die Quote sage das nichts aus, berichtet die Zeitung Le Soir, dafür müsste man die Arbeitslosenzahl mit der aktiven Bevölkerung verrechnen. Feststellen müsse man dennoch, dass es wieder mehr Erwerbslose gibt.
Und das trifft die Regionen in sehr unterschiedlichem Maße: Brüssel ist quasi nicht betroffen: Hier stieg die Zahl der Arbeitslosen nur um 0,6 Prozent. In der Wallonie hält sich das Phänomen ebenfalls noch in Grenzen, hier wurde ein Plus von 2,3 Prozent verzeichnet. In Flandern hingegen ist die Steigerung fast schon spektakulär: Die Zahl der Menschen ohne Job nahm um fast sieben Prozent zu.
Besonders beängstigend: Hier geht es beinahe ausschließlich um Menschen, die eine Stelle hatten und die also verloren haben. Die Zahl der Schulabgänger, die sich erfolglos um einen Job bemüht haben, ist demgegenüber rückläufig.
Experten warnen vor übereilten Schlussfolgerungen. Flandern sei zum Beispiel viel sensibler für Konjunkturschwankungen, da der Anteil an Arbeitsplätzen im Öffentlichen Dienst kleiner ist. Hinzu kommt: Die Bevölkerung nehme zu. Wie sich das Ganze auf die Arbeitslosenquote auswirkt, das bleibe also abzuwarten.
Illustrationsbild: Siska Gremmelprez (belga)