Das Management der Restbank Dexia wird sein Vorhaben, die Gehälter der drei Direktoren anzuheben, noch einmal überdenken. Das hat Finanzminister Koen Geens nach einer Unterredung mit dem Hauptgeschäftsführer der Dexia, Karel De Boeck, am Freitagvormittag mitgeteilt.
Man werde dem Entlohnungsausschuss einen neuen Vorschlag für eine Lohnerhöhung unterbreiten. Diese werde geringer ausfallen, heißt es.
Finanzminister Geens: "Habe keine Sozialisten nötig"
In der Kammer waren am Donnerstagnachmittag die Fetzen geflogen: Nicht zwischen Mehrheit und Opposition, sondern zwischen den Koalitionspartnern sp.a und CD&V. Die flämischen Sozialisten werfen dem christdemokratischen Finanzminister Koen Geens vor, die Gehaltserhöhung zunächst gutgeheißen zu haben. Erst als der französische Finanzminister sein Veto eingelegt habe, sei auch Geens zurückgerudert. Koen Geens erklärte, er habe nicht die Sozialisten nötig, um der Finanzwelt ein ethischeres Verhalten aufzuzwingen.
Finanzminister Koen Geens hatte am Donnerstag den belgischen Chef der maroden Restbank Dexia, Karel De Boeck, gelobt. Er mache einen hervorragenden Job und habe für zwei weitere Jahre als Geschäftsführer unterschrieben. Karel De Boeck habe das Risiko der Bank bereits deutlich verringern können. Nach der Notrettung der belgisch-französischen Dexia waren alle toxischen Papiere in der sogenannten Restbank untergebracht worden.
Dexia sei die größte Gefahr für unser Land, sagte Finanzminister Koen Geens. Belgien bürgt für gut 40 Milliarden Euro. Deswegen brauche die Bank gute und verantwortungsvolle Manager. Koen Geens sagte auch noch: Er selber könne einen Betrieb wie die Post leiten oder Belgacom, aber mit Sicherheit nicht Dexia.
belga/alk/jp - Bild: Bruno Fahy (belga)