Ryanair ist mit Abstand die wichtigste Fluggesellschaft am Flughafen Charleroi, will sich aber jetzt verstärkt auch auf den Brussels-Airport in Zaventem konzentrieren.
Die Meldung schlug in Charleroi ein wie eine Bombe. Die italienische SAVE-Gruppe will nach Presseinformationen die längst vorgesehenen Investitionen am Flughafen Charleroi zunächst auf Eis legen und auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Hier geht es unter anderem um den geplanten Ausbau des Terminals im Gegenwert von insgesamt 160 Millionen Euro.
SAVE ist einer der wichtigsten privaten Anteilseigner des Airports. Die Aktienmehrheit hält die Wallonische Region. Als Grund für ihre plötzliche Zurückhaltung geben die Italiener den Strategiewechsel bei Ryanair an. Die irische Billigfluggesellschaft wickelt mit Abstand die meisten Flüge auf dem Regionalflughafen ab. Allerdings will Ryanair künftig auch von Brüssel aus operieren. Ryanair-Chef O'Leary hatte dabei aber betont, dass das nicht zum Nachteil von Charleroi erfolgen, dass sich dort nichts ändern werde.
Man sei vor diesem Hintergrund dennoch nicht sicher, dass Charleroi noch eine lukrative Investition sei, zitiert die Zeitung L'Echo aus einer vertraulichen E-Mail der SAVE-Gruppe.
Die Gewerkschaften zeigten sich besorgt angesichts dieser Meldungen. Ein möglicher Aufschub der Investitionen wäre ein schwerer Fehler, hieß es.
Bild: Virginie Lefour (belga)