Guy Verhofstadt hat sich auf europäischer Ebene längst einen Namen gemacht. Schon als belgischer Premierminister trat er regelmäßig als glühender Verfechter eines mehr denn je geeinten Europas in Erscheinung. In den letzten Jahren war Verhofstadt dann Fraktionschef der Liberalen im EU-Parlament; und er gehörte zu den sichtbarsten EU-Abgeordneten. Bekannt war er für seine engagierten Reden, mitunter aber auch beißenden Analysen.
Guy Verhofstadt, der Name ist den letzten Jahren immer wieder gefallen, wenn es um die Besetzung von EU-Spitzenposten ging. Zwei Mal schon wurde er als der künftige EU-Kommissionspräsident gehandelt. Er scheiterte aber beide Male, angeblich wegen seiner europäischen Gesinnung und auch seines allzu selbstbewussten und kantigen Naturells. Verhofstadt bewirbt sich dieses Mal für die Nachfolge des Portugiesen José-Manuel Barroso.
Weil jetzt alle politischen Kräfte für die Europawahl einen Spitzenkandidaten benennen müssen, fiel bei den Europäischen Liberalen gleich wieder der Name Verhofstadt. Sein Gegner war aber nicht irgendwer, sondern der amtierende Superkommissar und Vizepräsident der Kommission, der Finne Olli Rehn. Verhofstadt setzte sich durch. Olli Rehn sei Kandidat für eine andere EU-Spitzenposition, sagte der Präsident der Europäischen Liberalen, Graham Watson.
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