Die N-VA hat auf frankophoner Seite keine Aussichten auf einen Partner. Das sagte MR-Chef Charles Michel in der flämischen Fernsehsendung "De zevende dag". Gleichzeitig betonte er die Bereitschaft seiner Partei zu einem Bündnis mit den flämischen Christdemokraten CD&V.
In einem ungewöhnlichen Doppelinterview hatten Michel und der CD&V-Vorsitzende Wouter Beke am Samstag für eine Koalition in der nächsten Föderalregierung geworben. "Es ist klar: Unser Partner auf flämischer Seite sind die Liberalen der Open VLD", nuanciert Michel. "Ein Bündnis mit der CD&V soll aber eine positive Botschaft sein."
Beide Parteien seien bereit zu Reformen auf den Gebieten Pensionen, Steuern und Wohlfahrt, ohne dafür eine weitere Staatsreform anzustreben. Wer für die N-VA stimme, stimme hingegen für eine Blockade, so Michel weiter. Als erstes Ziel verfolgten die flämischen Nationalisten nach wie vor die Unabhängikeit Flanderns.
"Nationalismus ist in meinen Augen gleichbedeutend mit Egoismus, und ich hasse Nationalismus", sagt der MR-Chef im VRT-Fernsehen. "Ich will nichts ausschließen, aber die N-VA hat auf frankophoner Seite keinen Partner."
vrt/sh/jp - Bild: Laurie Dieffembacq (belga)