Mit einer Selbstmordrate von 19 Fällen pro 100.000 Einwohner und Jahr liegt Belgien im Europa-Vergleich im oberen Mittelfeld. In Litauen und einigen skandinavischen Ländern liegt die Anzahl Suizide noch höher.
Als möglichen Grund für den Anstieg sehen Experten die anhaltende Krise. Besonders der Verlust des Arbeitsplatzes und fehlende Anerkennung durch die Gesellschaft treibe die Menschen in die Verzweiflung. Bei jedem Anstieg der Arbeitslosigkeit um ein Prozent würde auch die Selbstmordrate um 0,8 Prozent zunehmen - erklärt eine Sprecherin des flämischen Zentrums zur Suizidvorbeugung.
In Flandern gibt es statistisch gesehen drei Selbstmorde pro Tag, das sind knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr. In der Wallonie werden zwei Selbstmorde pro Tag gemeldet. Im Süden des Landes bleiben die Zahlen global gesehen zwar eher stabil, besorgniserregend ist allerdings auch hier der Anstieg bei älteren Männern.
Experten fordern mehr Präventionsmaßnahmen. Frauen greifen beim Suizid am häufigsten in die Medikamentenkiste, Männer zur Schusswaffe…
Bild: Virginie Lefour (belga)