Im Vergleich zu 2012 ist die Kriminalitätsrate in Belgien im Laufe des ersten Halbjahres 2013 um 6,8 Prozent gesunken. Das sei die niedrigste Rate seit 2000, erklärte Innenministerin Joëlle Milquet, die am Mittwoch in Brüssel gemeinsam mit der Generalkommissarin Catherine De Bolle die Kriminalitätsstatistiken vorgestellt hat.
Die föderale Polizei hat ebenfalls ein Instrument präsentiert, mit dem man online die Kriminalitätsstatistiken aufsuchen kann.
Der Rückgang der Kriminalitätsrate sei sowohl in der Region Brüssel-Hauptstadt, als auch in Flandern und der Wallonie bezeichnend und betreffe alle Formen von Kriminalität.
Besonders auffallend sei im Brüsseler Raum der fast 57-prozentige Rückgang der Taschendiebstähle. Auch wurden beispielsweise 12 Prozent weniger Diebstähle in Unternehmen und Geschäften registriert.
belga/cd - Bild: Dirk Waem (belga)
Klingt gut, allerdings verzichten immer Menschen darauf, eine Anzeige zu erstatten, weil zu dem materiellen Schaden dann noch der Zeitverlust hinzukommt. An eine Aufklärung, insbesondere bei Taschen- oder anderen Diebstählen glaubt ohnehin kaum jemand.
Persönlich wollte ich eine Diebstahlanzeige bei der Eupener Polizei aufgeben. Nachdem ich über eine Stunde im Warteraum gesessen habe, habe ich dann verzichtet und bin wieder nach Hause gefahren. Wenn ich betteln möchte, gehe ich in die Fußgängerzone.
Dazu passen glaubwürdige Schilderungen, sogar von von EU-Beamten, die nach einem Raub bei der Polizei vorstellig wurden und dort erlebten, dass man ihre Anzeige erst gar nicht aufnehmen wollte. Mancher Polizist war erst unter Druck bereit, überhaupt eine Anzeige zu fertigen, wobei der Geschädigte den Eindruck hatte, dass diese nach Verlassen des Gebäudes wohl im Papierkorb landen werde.
So kann man natürlich auch die Statistik aufhübschen, wer´s glaubt wird selig.
Also ich würde dafür plädieren Frau Milquet an irgendeinem Wochentag, abends nach 23 Uhr so rund 'ne Stunde durch Droixhe spazieren zu lassen & zwar alleine, ohne Bodyguard und Pressevertreter rund um sie rum. Vielleicht erkennt sie dann die Relativität ihrer Statistiken...
Mit Verlaub gesagt: Den Bericht glaubt doch wohl kaum Jemand wirklich!
Wer nicht gerade aus Desinteresse oder Frust bei den Nachrichten umschaltet, dem dürfte doch auffallen, dass es nahezu täglich Meldungen über verschiedenste Straftaten gibt.
Zugegeben, über Handtaschendiebstähle hört man inzwischen wenig. Aber ich denke, eher der "Geringfügigkeit" des Delikts geschuldet.
Die "Massenbewegung" Wohnungseinbrüche, Vandalismus oder Körperverletzungen schienen in der Statistik irgendwie keinen Einzug gefunden zu haben.