Die sozialistische Gewerkschaft FGTB/ABVV fordert eine Abschaffung der Steuervorteile beim Pensionssparen. Das berichtet die Zeitung De Standaard. Die Gewerkschaft reagiert damit auf einen Vorstoß des SP.A-Vorsitzenden Bruno Tobback, sich von der Altershöchstgrenze von 65 Jahren für den Ruhestand zu verabschieden.
Stattdessen soll einzig die Anzahl Berufsjahre bei der Berechnung des Pensionsalters gelten. Wer 42 Jahre lang gearbeitet hat, soll auf dieser Grundlage ein Anrecht auf eine vollwertige Rente bekommen, so Tobbacks Vorschlag.
Dieser Idee kann die FGTB/ABVV nichts abgewinnen. Sie hat deshalb einen eigenen Vorschlag unterbreitet. Die Regierung sollte die Steuervorteile fürs Pensionssparen streichen. Sie kosteten den Staat jährlich 700 Millionen Euro, argumentiert der Gewerkschaftsvorsitzende Rudy De Leeuw. Er ist der Ansicht, dass dieses Geld genutzt werden sollte, um die gesetzliche Rente anzuheben.
Die FGTB/ABVV fordert eine gesetzlich garantierte Rente von 75 Prozent des letzten Lohnes. Derzeit liegt diese bei 60 Prozent des letzten Gehaltes.
De Croo: "Pensionssparen ist Pfeiler des Rentensystems"
Pensionsminister Alexander De Croo (Open-Vld) hat den Vorstoß der sozialistischen Gewerkschaft kritisiert. Durch die Steuervorteile würden sich inzwischen 2,7 Millionen am Pensionssparen beteiligen, sagte Alexander De Croo.
Man könne das Rentensystem nicht stärken, indem man einen der Pensionspfeiler abschaffe, so Minister Alexander De Croo.
vrt/est/jp - Bild: Laurie Dieffembacq (belga)