Man mag es kaum glauben: In und um Brüssel scheinen die Staus immer länger zu werden, trotzdem sind weniger Autos auf den Straßen. Das geht aus den aktuellen Messungen der Hauptstadt-Region hervor. Minus sieben Prozent im Vergleich zu 2003, sagt Staatssekretär Bruno De Lille von den Grünen (Groen).
Wenn man noch bedenke, dass die Einwohnerzahl im selben Zeitraum um mehr als zehn Prozent angestiegen ist, dann liege der tatsächliche Rückgang noch ein Stück höher. Immer mehr Menschen in Brüssel steigen, so De Lille, auf U-Bahn, Straßenbahn und Bus sowie auf das Fahrrad um.
Wie ist es dann möglich, dass die Staus nicht kürzer werden, obwohl weniger Autos unterwegs sind? Verkehrsexperten sehen dafür einen einfachen Grund: Autos würden aus vielen Innenstadtvierteln verdrängt - unter anderem durch die Einführung von 30er-Zonen und Einbahnstraßen. Dadurch habe der Verkehr auf den Haupteinfallsstraßen zugenommen.
Die Region Brüssel will den eingeschlagenen Weg fortsetzen: Bis 2020 soll die Anzahl Fahrzeuge in der Hauptstadt weiter sinken, nämlich um 20 Prozent.
akn - Bild: Virginie Lefour (belga)