Schon seit fast zwei Jahren hält der "Schlossmord" die flämische Öffentlichkeit in Atem. Alles dreht um ein malerisches Schlösschen im westflämischen Wingene, auf halbem Weg zwischen Gent und Brügge gelegen.
Am 31. Januar 2012 verschwindet der junge Schlossherr, Stijn Saelens, spurlos. Seine Frau findet nur in der Eingangshalle eine Blutlache vor. Drei Wochen später wird seine Leiche gefunden. Der Mann wurde ermordet.
Gleich zu Beginn schon gerät Doktor André Gyselbrecht ins Fadenkreuz der Ermittler. Er ist der Schwiegervater des Opfers. Die These: Gyselbrecht wollte verhindern, dass Stijn Saelens mit seiner Frau und seinen Kindern nach Australien auswandert, um sich dort einer Sekte anzuschließen. Gyselbrecht wollte dem Mann seiner Tochter eine Lektion erteilen - die dann tödlich endete.
Gyselbrecht wäre demnach nur der Auftraggeber gewesen, die Tat ausgeführt haben sollen ein oder mehrere Auftragskiller. Fundort der Leiche ist das Grundstück eines Freundes von Gyselbrecht, der sofort in U-Haft genommen wird.
Drei Mal wurde auch Gyselbrecht inhaftiert, und drei Mal wieder freigelassen. Seit Februar letzten Jahres saß er wieder in U-Haft, bis die Anklagekammer von Gent ihn jetzt also wieder auf freien Fuß setzte. Damit seien die Ermittlungen gegen seinen Mandanten wohl endgültig abgeschlossen, erklärte der Anwalt von Gyselbrecht.
Archivbild: Dirk Waem (belga)