Außenminister Didier Reynders hat eine Reise durch Nachbarländer des Krisenlandes Syrien begonnen.
An diesem Donnerstag steht ein Besuch in einem Flüchtlingslager an der türkisch-syrischen Grenze an. Dort unterstützt Belgien den Unterricht für Flüchtlingskinder. Am Freitag wird der belgische Außenminister in einem anderen Flüchtlingslager im Libanon erwartet.
Die Türkei, der Libanon und Jordanien, aber auch der Irak und Ägypten haben einen Großteil der rund drei Millionen syrischen Flüchtlinge aufgenommen, die seit Beginn des syrischen Konflikts im Jahr 2011 das Land verlassen haben. Diese Bevölkerungsverschiebungen belasten die Länder sehr. Die jeweiligen Länder haben ihre Aufnahmekapazität erreicht.
Außenminister Didier Reynders wird im Rahmen seines Besuchs in der Krisenregion auch politische Gespräche führen.
Zeitungen: Waffen in Hilfslieferung für Syrien versteckt
Die türkische Polizei hat in einem Lastwagen mit Hilfsgütern für Syrien Zeitungsberichten zufolge Raketen und Munition entdeckt. Drei Verdächtige seien festgenommen worden, berichteten türkische Zeitungen am Donnerstag aus der südlichen Grenzprovinz Hatay. Der Lastwagen sei im Auftrag einer namentlich nicht genannten türkischen Hilfsorganisation unterwegs gewesen.
Die islamisch-türkische Stiftung für humanitäre Hilfe (IHH) bestritt heftig, dass ein Lastwagen der Organisation in einen Fall von Waffenschmuggel verwickelt sein könnte. Es gebe eine Vielzahl falscher Vorwürfe gegen die Hilfsorganisation, zitierte die Nachrichtenagentur Anadolu eine Erklärung. Die IHH steht der türkischen Regierungspartei AKP nahe und war international bekannt geworden, weil sie gegen den Widerstand Israels auf dem Seeweg Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen wollte.
Erst im November war in der Türkei eine Lieferung von Kriegsgerät nach Syrien vereitelt worden. Das Waffenmaterial war bei der Überprüfung eines Lastwagens in der südlichen Provinz Adana entdeckt worden, in dem die Fahnder eigentlich Drogen vermutet hatten. Ankara hat Berichte, wonach Aufständische im benachbarten Syrien von der Türkei mit Waffen versorgt werden, mehrfach bestritten.
belga/rtbf/est - Bild: Laurie Dieffembacq (belga)