In Afghanistan seien sie in Lebensgefahr, deswegen fordern die knapp 300 Demonstranten ein Bleiberecht in Belgien.
Einigen Afghanen droht in Kürze die Abschiebung, andere stecken noch mitten in der Asylprozedur. Seit Wochen protestieren sie in Brüssel. Um sich mehr Gehör zu verschaffen, haben die Afghanen am Wochenende die 70 Kilometer zwischen Brüssel und Mons zu Fuß zurückgelegt.
In der Stadt des Premierministers wollten sie ein Gespräch mit Elio Di Rupo erzwingen. Doch der tauchte nicht auf. Stattdessen wurden die Demonstranten vom diensttuenden Bürgermeister der Stadt, Nicolas Martin, empfangen. Er erklärte nach Rücksprache mit der zuständigen Staatssekretärin Maggie De Block, dass möglicherweise Einzelfälle erneut geprüft werden könnten.
Die Afghanen wollen allerdings mehr, nämlich ein zeitliches Bleiberecht und einen Stopp der Abschiebungen nach Afghanistan. Deswegen haben sie aus Protest ein Zeltlager errichtet und setzen ihren Protest fort.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)
In dieser Situation sollte der Staat sich nicht erpressen lassen. Alle Asylbewerber müssen gleich behandelt werden. Auch die, die nicht protestieren und sich ruhig verhalten.
Da kann man die Asylverfahren auch gleich abschaffen, wenn gilt, dass der, der am meisten Rabbatz macht, seinen Willen an allen geltenden Gesetzen vorbei, durchsetzen kann.