Bevor Autos das Bild auf unseren Straßen prägten, gab es auch schon Wagen auf unseren Wegen. Pferde haben sie damals gezogen. Doch als Motoren mit künstlichen Pferdestärken das Leben der Menschen veränderten, verschwanden Pferde immer mehr von Straßen und Plätzen.
In der Wallonie tauchen sie jetzt wieder auf. Zwar waren sie nie wirklich aus dem Alltag der Menschen verschwunden, vor allem nicht in stark ländlich geprägten Gegenden. Doch jetzt stehen sie an der Schwelle einer neuen, goldenen Zukunft. Denn die wallonische Regierung fördert die Reaktivierung dieser Arbeitstiere.
Schon 2009 hatten sich vier Gemeinden in der Provinz Luxemburg dem Pferd als gemeinnütziges Arbeitstier zugewandt. Zwei Jahre später stellte sogar die Brüsseler-Stadtgemeinde Schaerbeek zwei Pferde in ihre Dienste ein, um bei der Leerung der öffentlichen Mülleimer zu helfen.
Müllabfuhr, Wege-, Mäh- und Wasserversorgungsdienstleistungen, Personentransport und Touristenattraktion - für all diese Tätigkeiten sollen Pferde nach dem Willen von Di Antonio eingesetzt werden. Seine Pläne und die Fördermöglichkeiten veröffentlichte er im März. Bis zu 10.000 Euro kann eine Gemeinde von der Wallonie bekommen, wenn sie sich für den Dienst eines Arbeitspferdes entscheidet und dieses mindestens drei Jahre beschäftigen will. Ein paar Voraussetzungen müssen die Gemeinden erfüllen, vor allem müssen sie im ländlichen oder halbländlichen Raum liegen.
Bewerbungen für das Geld ließen nicht lange auf sich warten. Eine Kommission beugte sich über die Dossiers, an 32 Gemeinden wurden jetzt die ersten Gelder ausgezahlt. Darunter sind auch Burg-Reuland, Malmedy und Gouvy.
Illustrationsbild: Kurt Desplenter (belga)