Bis zu 1.880 Euro Zinsen darf ein Belgier auf seinem Sparkonto erwirtschaften, ohne dafür Steuern zu zahlen. Wer mehr Zinsen bekommt, muss für diesen Mehrbetrag Steuern zahlen. 15 Prozent sind es zurzeit.
Doch viele Belgier mit entsprechend viel Geld umgehen die Abgabe an den Fiskus, indem sie Sparkonten bei mehreren Banken führen, ihr Vermögen auf diese Konten verteilen und so immer von dem Steuerfreibetrag profitieren, der pro Bank dem Sparer eingeräumt wird. Wie viele Konten ein Sparer hat und wie viele Zinsen er pro Konto erwirtschaftet, bleibt den Steuerbehörden in der Regeln verborgen. So kommt es, das rechnet heute die Zeitung De Standaard vor, dass es in Belgien 19,3 Millionen Sparbücher gibt, bei nur elf Millionen Einwohnern.
Diese - bislang legale Trickserei - soll bald aufhören. Finanzminister Koen Geens hat einen Gesetzesvorschlag erarbeitet: Banken sollen künftig dem Fiskus melden dürfen, wie viel Zinsen ein Kunde bei der Bank bekommt. Diese Transparenz kann der Kunde verhindern. Aber dann soll er ab dem ersten Zins-Euro Steuern zahlen. Der bisher gültige Freibetrag soll für ihn dann nicht mehr gelten. Die Minister der Föderalregierung werden am Freitag über diesen Plan beraten.
Bild: Laurie Dieffembacq (belga)