Die Kaufkraft in Belgien liegt mit 20 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Damit bleibt die Kaufkraft stabil und ist auf dem gleichen Wert wie 2011. Das meldete das Europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg. Die Statistikbehörde basiert sich bei seinen Berechnungen auf das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.
Luxemburg ist gemessen am Pro-Kopf-Einkommen das mit Abstand reichste Land in der Europäischen Union. Dort liegt das BIP pro Einwohner 168 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Im Jahr 2012 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf dort mehr als zweieinhalb mal so groß wie im Durchschnitt der 28 EU-Mitgliedstaaten. In der Liste, die auf Basis preisbereinigter Daten erstellt wurde, folgten Österreich und Irland, die 30 beziehungsweise 29 Prozent über dem Mittelwert lagen. Deutschland rangierte auf Platz 7 und verzeichnet 23 Prozent über dem Mittelwert.
Deutlich weiter hinten befanden sich 2012 die Krisenländer Spanien, Portugal und Griechenland. Dort betrug das Pro-Kopf-Einkommen 4, 24 und 25 Prozent weniger als in der Gesamtheit aller Mitgliedsländer. Ganz am Ende der Rangliste lagen Rumänien und Bulgarien mit einem BIP pro Kopf, das noch kleiner war als die Hälfte des EU-Durchschnitts. In Bulgarien liegt das BIP pro Kopf mit 53 Prozent unter dem EU-Durchschnitt.
Das Pro-Kopf-Einkommen wird oft für Wohlstandsvergleiche zwischen Volkswirtschaften herangezogen. Es bietet aber nur eine sehr grobe und vereinfachende Darstellung. Auch Eurostat wies darauf hin, dass der tatsächliche Konsum der Haushalte ein besserer Maßstab ist. Doch auch bei seiner Verwendung lag Luxemburg 2012 klar auf Rang 1 unter den EU-Staaten. Die Wirtschaftskraft des kleinen Landes profitiert zudem besonders stark von Grenzgängern aus Deutschland, Frankreich und Belgien, die zum Arbeiten in das Großherzogtum pendeln.
belga/dpa/sd - Archivbild: Eric Lalmand (belga)