Das Lohnkosten-Gefälle in Belgien wird im kommenden Jahr im Vergleich zu den Nachbarländern geringer ausfallen. Das geht aus dem Jahresbericht des Zentralen Wirtschaftsrats hervor, der am Donnerstag in Brüssel vorgestellt wurde.
Laut der Schätzung der Finanzexperten wird das Lohnhandicap trotz einer kleinen Verbesserung in Belgien auch 2014 noch 3,8 Prozent höher liegen als im Jahr 1996 - ein Prozent weniger als in diesem Jahr. Der Grund dafür liegt laut dem Zentralen Wirtschaftsrat darin, dass die Föderalregierung die Lohnbindung an den Index eingefroren hat.
Außerdem werden Preissteigerungen gemäßigt, weil künftig auch Sonderangebote in den Index aufgenommen werden.
Arbeit bleibt in Belgien mit am teuersten in Europa
Belgien gehört weiterhin zu den drei Ländern Europas, in denen die Lohnkosten am höchsten sind. Darauf verweist der Technologieverband Agoria am Donnerstag. Der Verband reagiert damit auf die Ankündigung des Zentralen Wirtschaftsrates, dass das Lohngefälle im Vergleich zu den Nachbarländern im kommenden Jahr ein Gefälle von 3,8 Prozent erfährt.
Sicher werde Arbeit in Belgien nicht teurer, teilte der Agoria-Vorsitzende Paul Soete mit. Allerdings blieben die Lohnkosten in Belgien mindestens 15 Prozent teurer als in Deutschland, Frankreich und in den Niederlanden. An diesem Gefälle würden auch die staatlichen Beihilfen und Vergünstigungen für Unternehmen nichts ändern - weniger als die Hälfte aller Subventionen hätten einen positiven Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit hiesiger Unternehmen.
Im europäischen Ranking für Arbeitskosten führen Schweden, Belgien und Dänemark die Spitze an. Frankreich befindet sich auf Rang auf vier.
belga/eurostat/vrt/jp/sd - Archivbild: Philippe Huguen (afp)