Nach der Ankündigung von Dienstag, präsentierte Ryanair-Chef Michael O'Leary am Mittwoch weitere Einzelheiten. Zehn Verbindungen sollen von Zaventem aus angeboten werden, darunter nach Rom, Barcelona, Lissabon und Ibiza. Laut Ryanair sollen im ersten Jahr insgesamt 1,5 Millionen Passagiere befördert werden.
Ryanair fliegt in erster Linie kleine Regionalflughäfen an. Dieser Markt scheint jedoch gesättigt. Außerdem gehe der Trend wieder hin zu zentral gelegenen Flughäfen in unmittelbarer Nähe zu größeren Städten, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Damit hat Ryanair auch Geschäftsreisende als Kunden im Blick.
Da die Flughafengebühren in Brüssel höher liegen, werden auch die Ticketpreise dort teurer sein. Man werde dennoch immer billiger fliegen als die anderen, sagte O'Leary.
Wie Firmenchef O'Leary betonte, bleibt der Flughafen Gosselies bei Charleroi die wichtigste Basis des Billigfliegers in Nordeuropa. Der Airport wird seit 2001 fast ausschließlich von Ryanair angesteuert.
Der wallonische Minister Antoine hatte zuvor bei einem Treffen mit O'Leary die Zusicherung abnehmen wollen, dass Charleroi weiterhin der wichtigste Flughafen der Gesellschaft in Belgien bleibt.
Der Betreiber des Brussels-Airport scheint über die Ankündigung von Ryanair nicht besonders erfreut. Dies passe nicht in die Entwicklungsstrategie, ließ ein Sprecher verlauten.
Rynair greift nun direkt das Geschäftsfeld von Brussels Airlines an. Eine Fluggesellschaft, die ohnehin schon mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Dennoch gab sich ein Sprecher von Brussels Airlines am Mittwoch betont gelassen. Man habe keine Angst vor Ryanair, hieß es.
vrt/jp/fs - Foto: Eric Feferberg (afp, hier BRF-Archiv)