Der Verband der belgischen Frittenbudenbetreiber, UNAFRI, geht jetzt in die Offensive: Er will erreichen, dass die belgische Frittenkultur von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wird.
Schützenswert ist die Frittenkultur als Ganzes. Die Fritte verbindet nicht nur die Belgier, sie wird ihnen quasi in die Wiege gelegt. Mehr noch: Bernard Lefèvre glaubt, schon Fälle von "Entzugserscheinungen" festgestellt zu haben. Fritten stellen ein Lebensgefühl dar, das einem ganzen Völkchen innewohnt. Wenn das mal nicht - im besten Sinne des Wortes - ein "Kulturerbe" ist, das man durch die Weltkulturorganisation UNESCO schützen lassen muss.
Kultur, das ist in Belgien Sache der Gemeinschaften. Der Verband der Frittenbudenbesitzer ist also erst einmal mit seiner Idee an die Flämische Gemeinschaft herangetreten. Flandern sollte demnach jetzt einen entsprechenden Antrag bei der UNESCO hinterlegen. Nur: weil die Fritte eben ein Faktor ist, der alle Belgier verbindet, will man auch an die Französische und die Deutschsprachige Gemeinschaft herantreten.
UNAFRI wird also auch in den nächsten Wochen und Monaten bei der DG anklopfen. Dem Verband ist es wichtig, dass das ganze Land hinter seiner Fritte steht. "Seine" Fritte. Das ist allerdings eine gewagte Behauptung. Ist die Fritte wirklich eine belgische Erfindung? Im englischsprachigen Raum spricht man ja von "french fries", was eine Herkunft aus Frankreich suggeriert. Belgische Forscher wollen ihrerseits die Wiege der Fritte irgendwo im Maastal, wohl im Raum Namur, ausgemacht haben.
Mit dem Antrag auf Anerkennung der Frittenkultur als UNESCO-Weltkulturerbe meint Bernard Lefèvre vom Verband der Frittenbudenbetreiber es jedenfalls sehr ernst. Hier gelte es auch etwas zu schützen, was vom Aussterben bedroht ist. Es darf jedenfalls nicht so sein, dass unsere Kinder am Ende die Frittenbuden nur noch aus dem Museum kennen.
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