In Brüssel haben Stadt und Region am Donnerstagabend zum ersten Mal in diesem Jahr die Notunterkünfte für Obdachlose geöffnet. 300 Plätze stehen bis Ende März zur Verfügung. Die Obdachlosen bekommen in dem Gebäude in der Innenstadt eine warme Mahlzeit und ein Bett. Außerdem können sie dort duschen. Das Winterprogramm für die Obdachlosen in der Hauptstadt konnte wegen eines politischen Streits erst am Donnerstag gestartet werden.
Die Stadt Brüssel, das Sozialhilfezentrum, die Region, die Gemeinschaften, der Föderalstaat: Sie alle sind zum Teil für die Obdachlosen in der Hauptstadt zuständig. In den vergangenen Tagen haben sich die Behörden gegenseitig den schwarzen Peter zugeschoben: Mal fehlte die Unterschrift des einen, mal die Geldzusage des anderen. Jetzt ist das Winterprogramm aber in trockenen Tüchern. Eine Million Euro stellen die verschiedenen Ebenen für die Notunterkünfte bereit.
Zunächst stehen 300 Plätze zur Verfügung. Bei Bedarf kann das Sozialamt in dem Haus an der Rue Royale aber 100 weitere Betten einrichten. Sollte es darüber zu Engpässen kommen, will Staatssekretärin Maggie De Block weitere Kapazitäten schaffen. Bereits im vergangenen Jahr war der Föderalstaat eingesprungen.
De Block beliebteste Politikerin
De Block ist inzwischen übrigens zur beliebtesten Politikerin des Landes avanciert. Laut einer neuen Medien-Umfrage kommt diese Ehre zum ersten Mal in Belgiens Geschichte einer Frau zu Teil. Maggie De Block lässt damit den flämischen Ministerpräsidenten Kris Peeters, N-VA-Chef Bart De Wever und Premierminister Di Rupo hinter sich.
vrt/sh - Bild: Bruno Fahy