Entspannung bei Brussels Airlines: Seit dem Nachmittag steigen die Flugzeuge der belgischen Gesellschaft wieder in die Luft. Die Piloten haben ihren Streik vorerst auf Eis gelegt. Vorerst, weil noch immer Klärungsbedarf mit der Unternehmensleitung besteht.
Allerdings ist die den Mitarbeitern entgegen gekommen, unter anderem was die umstrittene Zwangsrente für Piloten über 58 Jahre betrifft. Bis Ende nächster Woche wollen sich beide Parteien einigen. Die Reisenden können also erst mal aufatmen.
Eineinhalb Tage lang waren die Piloten in den Streik getreten. Hunderte Flüge mussten Montag und Dienstagmorgen abgesagt werden. Nicht alle Passagiere konnten auf Maschinen anderer Gesellschaften umgebucht werden. Die Unzufriedenheit bei vielen Kunden war an Tag zwei der Piloten-Aktion deshalb groß. "Ich glaube nicht, dass ein Streik zu etwas führt. Denn die einzigen Leidtragenden sind wir", sagt eine Reisende, deren Flug nach Rom abgesagt wurde. Genauso ergeht es einem Brussels Airlines-Kunden, der nach Moskau muss. Er kann kein Verständnis für die Piloten aufbringen. Gestrandete Passagiere gab es am Vormittag zu Hauf.
Die Unternehmensleitung ist sichtlich erleichtert, dass sie mit den Gewerkschaften am Mittag doch noch eine Einigung gefunden hat und dass die Flugzeuge wieder in der Luft sind. Bernard Gustin, Geschäftsführer von Brussels Airlines zeigte sich sehr erleichtert: "Es ist wichtig, dass der Betrieb wieder aufgenommen wird. Für unsere Kunden, damit Brussels Airlines keinen größeren Imageschaden davon trägt, für das Vertrauen unserer Aktionäre und für die Zukunft der 3.500 Mitarbeiter unseres Unternehmens."
Die Gewerkschaften haben den Streik vorerst auf Eis gelegt. Bedingung war, dass die Direktion die umstrittene Zwangspensionierung für Piloten über 58 Jahre zurücknimmt. Paul Buekenhaut von der gewerkschaftlichen Gemeinschaftsfront bezeichnet das als Verhandlungserfolg: "Die Direktion ist auf eine ihrer jüngsten Entscheidungen zurückgekommen. Piloten über 58 dürfen weiter im Dienst bleiben, zumindest Teilzeit. Auch für eine umstrittene Urlaubsregelung wurde eine Lösung gefunden. Allerdings besteht noch Klärungsbedarf." Deswegen wurden die Streikaktionen nicht beendet, sondern nur auf Eis gelegt. Bis Ende kommender Woche wollen beide Parteien zu einem Abschluss kommen.
Brussels Airlines steckt seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. Vor allem der harte Konkurrenzkampf durch die Billigflieger macht ihr zu schaffen. Der Verlust wird dieses Jahr voraussichtlich 20 Millionen Euro betragen. Im vergangenen Jahr hat die Fluggesellschaft deshalb einen drastischen Sparplan beschlossen. Vom Erfolg dieses Plans wird abhängen, ob der Hauptaktionär, die deutsche Lufthansa, weiter in die belgische Fluggesellschaft einsteigt. Tut sie das nicht, droht mittelfristig das Aus.
belga/jp - Bild: Eric Lalmand (belga)
Sollten wir nicht alle länger arbeiten?
Wären wir in Deutschland dann gäbe es für dann auch für diese Damen und Herren ein Jahr Arbeitslosengeld und danach mit 59 Hartz4 mit allen Konsequenzen für die Betroffenen.
Mit 58 mal so eben eine Frührente beantragen? Wie soll Europa zusammenwachsen wenn wir selbst in diesem Bereich keine Standards hinbekommen.