Die ermittelnde Staatsanwaltschaft Brügge hat es schon mehrmals klargemacht: die Selbstmord-These fällt aus. Bernard Wesphael bleibt demgegenüber dabei, dass seine Frau sich das Leben genommen habe. Er habe sie leblos im Badezimmer gefunden und dann gleich die Rettungskräfte alarmiert.
Die Zeitung Het Laatste Nieuws berichtet am Donnerstag unter Berufung auf gut informierte Kreise, dass Véronique Pirotton erstickt ist. Sie hatte eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt. Wesphael gab offenbar an, sie genauso auch gefunden zu haben. Am Freitag sollen die Ereignisse in dem Hotelzimmer in Ostende nachgestellt werden.
Unterdessen beraten die Parlamente der Wallonischen Region und der Französischen Gemeinschaft weiter über das Vorgehen im Fall Wesphael. Als Abgeordneter genießt er eigentlich Immunität.
Die Generalstaatsanwaltschaft Gent begründete die Festnahme des Parlamentariers mit der Tatsache, dass Wesphael "auf frischer Tat ertappt" wurde. Diese Lesart wird aber von Beobachtern angezweifelt. Wesphaels Rechtsbeistände haben jetzt beide Versammlungen formal dazu angehalten, sich über die Frage auszusprechen. Beide Parlamente einigten sich zunächst aber lediglich darauf, ihre Vorgehensweise aufeinander abzustimmen.
Archivbild: Olivier Vin (belga)