"Keine Interessenverquickung": Eine interne Untersuchung war zwar schon zu demselben Ergebnis bekommen, Parlamentarier hatten aber die Unabhängigkeit des Gutachtens in Zweifel gezogen. Belgacom überprüft den Belgacom-Chef, das sei doch ein Witz, hieß es im zuständigen Ausschuss.
Im Mittelpunkt steht das so genannte "Stroh-Gebäude" in bester Brüsseler Lage. Belgacom will die Immobilie verkaufen, einer der Interessenten ist das Unternehmen Immobel und im Aufsichtsrat von Immobel sitzt kein geringerer als Belgacom-Chef Didier Bellens. Keine Interessenverquickung, urteilte dennoch die interne Prüfung.
Man beauftragte daraufhin das Audit-Unternehmen Deloitte damit, den Vorgang ebenfalls juristisch abzuklopfen. Mit eben demselben Ergebnis: Bellens hat gegen kein Gesetz verstoßen, zumal das Gebäude ja auch noch gar nicht verkauft worden ist.
Im Übrigen sei es Bellens durch kein Gesetz und keine Vertragsklausel untersagt, bei Immobel im Aufsichtsrat zu sitzen, sagte Belgacom-Verwaltungsratspräsident Stefaan De Clerck. Man werde dennoch einige Ergebnisse des Audits beherzigen und eine Regeln in Sachen "gute Geschäftsführung" überdenken.
Bild: Eric Lalmand (belga)