Die drei Jugendräte des Landes haben am Dienstag in Brüssel ihr Memorandum für die Europa-Wahl vorgestellt. "Wir haben Kinder und Jugendliche gefragt: Was erwartet ihr von Europa?", sagt Lander Piccart vom flämischen Jugendrat. "Jetzt hoffen wir, dass die Politik unsere Forderungen ernst nimmt und unsere Ideen bei der Erarbeitung der Parteiprogramme einfließen."
"Wir wünschen uns eine partizipative Demokratie in Europa. Wir wünschen uns eine sinnvolle Investition in Jugendbeschäftigung, ein nachhaltiges Europa - auch im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit - und einen Fokus auf Menschenrechte", erklärt Joël Arens. Der Ostbelgier hat den Forderungskatalog der Jugendräte mitverfasst. "Und wir wünschen uns ein Europa, wo Jugendliche nicht diskriminiert werden."
Im Mittelpunkt stehen zwei Themenbereiche, erklärt Joachim Wacquez vom französischsprachigen Jugendrat. Das Thema Beschäftigung liege den Jugendlichen besonders am Herzen: Sie fordern unter anderem, dass die EU deutlich mehr Mittel locker macht zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
Außerdem fordern die jungen Leute eine nachhaltigere Umweltpolitik. So wollen die Jugendräte den Gebrauch der Bahn fördern. Ein Zugfahrschein müsse günstiger sein als ein Flugticket. Außerdem brauche Europa ein gut ausgebautes Nachtzugnetz zwischen den Hauptstädten, damit die Menschen auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen.
Der Forderungskatalog der Jugendlichen ist an alle Parteien des Landes verschickt worden. "Wir hoffen, dass die Vorschläge auf fruchtbaren Boden stoßen", sagt Catherine Weisshaupt vom Rat der deutschsprachigen Jugend.