Wegen eines Lokführerstreiks kommt es in weiten Teilen der Wallonie und in Brüssel zu Zugausfällen und Verspätungen. In Flandern ist bisher nur Ostende betroffen. Auf der Strecke Ostende - Eupen sind mehrere Züge gestrichen worden.
Weitere Schwerpunkte des Streiks sind Namur, Charleroi und Arlon. Hier fährt zum Teil nur jeder vierte Zug. Auch im Raum Lüttich-Verviers gibt es Behinderungen und Zugausfälle, vor allem in Richtung Brüssel und in Richtung Eupen.
In Brüssel selbst sind mehrere Bahnhöfe betroffen. Am Südbahnhof hat etwa die Hälfte der abfahrenden Züge derzeit Verspätung, mehrere Züge sind gar nicht gefahren. Auch von den Bahnhöfen in Forêt und Schaerbeek werden Behinderungen gemeldet.
Auf den Schnellzug-Verbindungen nach Köln, Paris oder London kommt es zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Das meldet der RTBF-Rundfunk. Ausfälle gebe es bislang aber nicht.
Die Bahn rät Pendlern, sich vorab über die aktuellen Fahrpläne zu informieren. In den Bahnhöfen oder auch im Internet kann man nachschauen, ob ein Zug fährt oder nicht.
Zu dem Streik aufgerufen hat die autonome Lokführergewerkschaft SACT. Sie protestiert gegen den neuen Fahrplan der Bahn, der Mitte Dezember in Kraft treten soll. Die Gewerkschaft kritisiert, dass die Ruhepausen für die Lokführer zu kurz seien. Außerdem kritisiert die SACT ein neues Gerät, das die Müdigkeit der Zugführer während der Fahrt registrieren soll.
Die großen Gewerkschaften CGSP, CSC Transcom und SLFP beteiligen sich nicht an dem Streik. Sie wollen die Gespräche mit der Bahn-Direktion fortsetzen.
Der Arbeitsausstand der autonomen Lokführergewerkschaft dauert noch bis 3:00 Uhr in der Nacht zum Mittwoch. Danach sollten die Züge wieder nach Fahrplan verkehren.
ak/sh - Bild: Nicolas Lambert (belga)