Immer mehr, immer schneller, immer günstiger: Der Druck auf viele Arbeitnehmer in Belgien hat in den letzten Jahren zugenommen.
So sehr, dass inzwischen jeder Vierte Anzeichen von Überforderung oder sogar Burn-Out aufweist. Auch die Zahl der Langzeiterkrankungen war noch nie so hoch wie zurzeit.
Die Föderalregierung will gegen das Problem "Stress am Arbeitsplatz" vorgehen und jetzt vor allem die Arbeitgeber darauf aufmerksam machen. Sie sollen verstärkt auf Burn-out-Symptome bei ihren Mitarbeitern achten.
Arbeitgeber müssen lernen, die vielen unterschiedlichen Signale zu erkennen, bevor der Burn-Out zum Problemfall wird. Das ist das Ziel einer Sensibilisierungskampagne, die die föderale Arbeitsministerin Monica De Coninck am Montag gestartet hat.
Zur Kampagne gehören Werbespots, Plakate und eine Webseite. Ebenso gibt es einen Ratgeber zum Umgang mit Burn-Out. Neusten Umfragen zufolge droht vor allem Beschäftigten aus dem Gesundheitssektor der Burn-Out. Fast jeder fünfte Krankenhausarzt und Pfleger ist betroffen oder gehört zur Risikogruppe.
Menschen, die an Burn-Out erkrankt sind, fallen oft für lange Zeit aus. Das kostet die Unternehmen viel Geld. Außerdem gebe es eine Art Tabu rund um die Krankheit, erklärt De Coninck. Deswegen sei es wichtig, schon die ersten Symptome zu erkennen und dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst zum Äußersten kommt.
alk/vrt/okr - Illustrationsbild: Philippe Huguen (afp)