Das Konföderalismus-Programm der flämischen Nationalisten löst weiter Reaktionen aus. Auf frankophoner Seite fanden die NV-A-Pläne in den Stellungnahmen der Parteien keine Gnade. Der wallonische Ministerpräsident Rudy Demotte sagte im RTBF-Fernsehen, die De-Wever-Partei lege es darauf an, Belgien abzuschaffen.
Die Repräsentanten aller frankophonen Parteien gingen in der TV-Debatte auf Distanz zu dem Konföderalismus-Model, dass die flämische Partei in der vergangenen Woche als ihr wichtigstes politisches Ziel vorgestellt hatte.
Der flämische christdemokratische Politiker, der ehemaligeMinister Mark Eyskens, vertrat im RTL-Fernsehen die Ansicht, dass sich Flanderns Nationalisten mit den jüngsten Kongressbeschlüssen auf föderaler Ebene in eine politische Außenseiterrolle manövriert hätten.
Der CD&V-Abgeordnete Eric Van Rompuy bezeichnete die NV-A in der Sendung als "Totengräber Belgiens". Van Rompuy wollte nicht ausschließen, dass seine Partei nach den Wahlen mit der NV-A in Verhandlungen über eine Regierungsbeteiligung eintreten wird. Allerdings hätten Stellungnahmen der letzten Tage gezeigt, dass es hinsichtlich der Voraussetzungen dazu NV-A-intern noch keine gemeinsame Position gebe.
belga/rkr - Bild: Denis Vasilov (belga)