Sturmtief Christian hat Belgien fest im Griff. Der morgendliche Berufsverkehr hatte schwer unter orkanartigen Böen zu leiden. Vielerorts waren Bäume oder Äste auf die Straßen und Wege gestürzt und sorgten für Verkehrsbehinderungen.
Das gilt auch für die Provinz Lüttich, wo die Feuerwehr im Dauereinsatz ist. Verletzt wurde bisher niemand, es wurden ausschließlich Sachschäden gemeldet.
"Bleiben sie, wenn möglich, bis zum Mittag zuhause", mahnte auch die Zeitung Het Nieuwsblad. Und in der Tat: Schon in der Nacht hatte der Sturm seine volle Kraft erreicht: Auf der Autobahn E40 sorgten umgestürzte Bäume schon am frühen Montagmorgen in Affligem und in Zaventem auf dem Teilstück zwischen Brüssel und Löwen für Verkehrsbehinderungen.
Im Zugverkehr sind vor allem die Strecken Brüssel-Namur und Namur-Dinant gestört. In Brüssel ist eine Tram entgleist, weil sich zu viele Blätter auf den Gleisen angesammelt hatten. Wegen einer Geschwindigkeitsbegrenzung des Eisenbahnverkehrs in Großbritannien müssen Eurostar-Reisende mit Verspätungen von gut einer Stunde rechnen.
Der Schiffsverkehr in Zeebrugge ist eingestellt worden. Schiffe werden mit Extra-Seilen an den Anlegestellen befestigt, um sie sturmsicher auf Position zu halten.
Die meisten Städte und Gemeinden haben vorsichtshalber Parks und Friedhöfe geschlossen, so auch der La-Cambre-Park in Brüssel. In Lüttich musste zudem die Kirmes dicht machen. Für die Mitarbeiter wurde am Montagmorgen ein Auffangzentrum eingerichtet.
In Merksem in der Nähe von Antwerpen stürzte ein Baugerüst ein. Das etwa 16 Meter hohe Gerüst stand auf einem Parkplatz hinter einem Appartementhaus. Verletzt wurde niemand. Mehrere PKW wurden beschädigt. Die umliegenden Häuser wurden evakuiert. In Ostflandern wurde ein Autofahrer leicht verletzt, als ein Lichtmast auf seinen Wagen stürzte.
Gegen Mittag soll der Sturm langsam nachlassen, schätzen die Meteorologen.
mitt/rtbf/vrt/mb/rop/sh - Bild: Siska Gremmelprez (belga)