Der mutmaßliche Syrien-Kämpfer Jejoen Bontick bleibt in Untersuchungshaft. Das hat die Antwerpener Ratskammer entschieden.
Der 18-Jährige war am 22. Februar nach Syrien gereist. Bonticks Vater Dimitri hatte damals erklärt, dass sein Sohn durch die extremistische Moslem-Organisation "Sharia4Belgium" angeworben worden sei.
Letzte Woche teilte der Vater mit, dass Jejoen auf dem Rückweg nach Hause sei. In Antwerpen wurde der junge Mann später festgenommen. Er behauptet, nicht in die Kampfhandlungen in Syrien verwickelt gewesen zu sein, sondern dort in einem Krankenhaus als Helfer gearbeitet zu haben.
"Freunde Syriens" wollen Opposition zusammenbringen
Außenminister und hochrangige Diplomaten aus elf Ländern haben bei einem Treffen in London die moderaten syrischen Oppositionsgruppen zu enger Zusammenarbeit aufgerufen. Dabei geht es vor allem um eine gemeinsame Teilnahme an einer für November in Genf geplanten Syrien-Friedenskonferenz. "Syrer aus allen Lagern müssen sich nun bemühen, die nötigen Kompromisse einzugehen, damit ein Friedensprozess funktionieren kann", sagte der britische Außenminister William Hague am Dienstag in einem BBC-Interview zum Auftakt des Treffens der Kontaktgruppe der "Freunde Syriens".
Nur wenn die moderate Opposition zusammenstehe, könne extremistischen Gruppen in dem Land Einhalt geboten werden, betonte Hague. Je länger der Konflikt anhalte, desto größer werde die Gefahr, dass Extremisten Fuß fassen könnten. "Deshalb bemühen wir uns erneut, den Genfer Friedensprozess in Gang zu bringen." Bei dem Treffen in London waren neben US-Außenminister John Kerry auch syrische Oppositionsvertreter dabei.
Lösung finden
Die Genfer Konferenz ist nach Angaben der Arabischen Liga für den 23./24. November geplant, die Vereinten Nationen haben den Termin bisher nicht offiziell bestätigt. Die internationale Gemeinschaft will bei der Konferenz eine Lösung in dem seit zweieinhalb Jahren andauernden Konflikt finden, bei dem bereits mehr als 120.000 Menschen gestorben sind. Allerdings ist derzeit nicht klar, wer überhaupt teilnehmen wird. Auch in der syrischen Opposition gibt es Kräfte, die solche Gespräche ablehnen.
Syriens Präsident Baschar al-Assad hatte zuvor in einem Interview mit dem arabischen TV-Sender Al-Mayadeen erklärt, er glaube nicht an einen Erfolg der Genfer Verhandlungen. "Es gibt noch viele offene Fragen", betonte er. Zum Beispiel sei unklar, wen die Exil-Opposition überhaupt vertrete, "das syrische Volk oder die Länder, von denen sie unterstützt wird". Die Regierung sei dennoch bereit, an den geplanten Gesprächen teilzunehmen.
Die Bedeutung der Vereinbarung über die Vernichtung der syrischen Chemiewaffen spielte Assad in dem Interview herunter. "Die Produktion dieser Waffen hatten wir bereits 1997 eingestellt", sagte Assad. Dass sich seine Regierung jetzt verpflichtet habe, das Giftgas preiszugeben, um einen Militärschlag abzuwenden, sei eine "Karte gewesen, die wir nun ausgespielt haben".
dpa/vrt/mh - Bild: vrt