Bei dem Flugzeugabsturz in Gelbressée bei Fernelmont in der Provinz Namur kamen am Samstag elf Menschen ums Leben. Es handelt sich um eine Frau und zehn Männer im Alter zwischen 21 und 40 Jahren. Unter den Opfern sind vor allem Familienväter kleiner Kinder.
Die Gruppe Fallschirmspringer war am Nachmittag zu einem Flug gestartet. Augenzeugen berichten, dass sich ein Flügel gelöst habe und zu Boden gesegelt sei. Einzelne Personen hätten versucht, sich mit einem Fallschirmsprung aus dem abstürzenden Flugzeug zu retten, dies jedoch vergeblich.
Derweil geht die Suche nach der Unglücksursache weiter. Die Staatsanwaltschaft Namur ermittelt. Eine Sicherheitszone wurde rund um die Unfallstelle errichtet, um die Untersuchungen nicht zu stören.
Ein Team zur Identifizierung der Leichen ist seit Sonntagmorgen vor Ort. Zahlreiche Opfer sind bis zur Unktenntlichkeit verbrannt. Auch ein Dienst der belgischen Armee, der auf Flugunfälle spezialisiert ist, ist vor Ort. Die Experten sammeln sämtliche Flugzeugteile auf, die bei dem Crash in einem Umkreis von mehreren 100 Metern verstreut wurden. Die Teile werden zur Analyse in die Militärbasis von Beaurechin gebracht.
Unterdessen wurde bekannt, dass die Maschine des Typs Pilatus PC-6 «Turbo Porter» schon im Jahre 2000 in einen Unfall in Moorsele verwickelt war. Damals kamen zwei Menschen ums Leben. Nach dem Crash war das Propellerflugzeug Baujahr 1969 jedoch repariert worden und flog seitdem für den Fallschirmspringerclub Namur nahezu problemlos. Pilatus-Maschinen haben einen guten Ruf und gelten als zuverlässige Flugzeuge.
Samstagabend waren zahlreiche Politiker an der Unglücksstelle erschienen, darunter auch Premierminister Elio Di Rupo. Er nannte das Unglück ein nationales Drama und sprach allen Familien sein tiefes Mitgefühl aus. Auch König Philippe hat die Unglücksstelle besucht.
dpa/belga/sd - Bild: John Thys (belga)