Die Föderalregierung hat eine Begrenzung der Abschiedsprämien für Topmanager in öffentlichen Betrieben beschlossen. Die Chefs von SNCB, Infrabel, Belgocontrol und der Nationallotterie sollen eine Abschiedsprämie von maximal 200.000 Euro brutto erhalten. Das berichten am Donnerstag mehrere Zeitungen.
Wenn die Manager allerdings in einen anderen lukrativen Job wechseln, soll die Abschiedsprämie reduziert oder ganz gestrichen werden. Der zuständige Minister Labille plant außerdem, dass Topmanager in öffentlichen Unternehmen einen zeitlich befristeten Vertrag erhalten sollten, so dass es keine Prämie gibt, sobald das Mandat ausläuft.
Der erste Topmanager, auf den die Neuregelung angewandt wird, ist der neue CEO von Belgocontrol, Johan Decuyper. In seinem Vertrag ist der Gehaltsdeckel festgeschrieben.
SNCB-Gewerkschaften fordern Gehaltsobergrenzen
Die Gewerkschaften bei der SNCB fordern weitere Einschnitte in die Managergehälter von Staatsbetrieben. So gilt die Gehaltsobergrenze von 290.000 Euro jährlich nur für den Geschäftsführer. Auf unteren Managementebenen hingegen gibt es keine Einschränkung. Dies habe dazu geführt, dass bei der Bahn Manager arbeiten, die mehr verdienen als der Geschäftsführer.
Die Gewerkschaften wollen, dass die Regierung auch für die unteren Entscheidungsebenen in Staatsbetrieben Gehaltsobergrenzen festlegt.
Der Senat hat am Donnerstag ebenfalls die umstrittenen Abschiedsprämien bei freiwilligem Mandatsverzicht gestrichen. Senatoren, die auf eigenen Wunsch aus dem Senat ausscheiden, haben ab sofort keinen Anspruch mehr auf eine Geldprämie. Die Kammer hatte das schon am Mittwoch für ihre Abgeordneten beschlossen.
Auch das Wallonische Parlament will die Abschiedsprämie bei freiwilligem Ausscheiden abschaffen. Darüber hinaus soll eine Arbeitsgruppe von Parlamentariern aller Staatsebenen darüber beraten, welche Entschädigung Abgeordnete erhalten, die nicht wiedergewählt werden.
Haushaltsberatungen fortgesetzt
Unterdessen setzt die Föderalregierung ihre Haushaltsberatungen Am Donnerstag fort. Die Minister des Kernkabinetts treffen sich am Mittag zu Beratungen über Budgetmaßnahmen und Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft.
Die Regierung muss knapp 360 Millionen Euro finden. Parallel zu den Ministern befassen sich auch Finanzexperten und Arbeitsgruppen mit Lösungsmöglichkeiten.
belga/vrt/est/okr - Bild: Benoît Doppagne (belga)
Ich persönlich finde es mehr als richtig, wenn Senatoren aus einem Amt freiwillig austreten, dass dann ihre Austrittsprämien gestrichen werden! So ist es vorbildlich!
Ebenso finde ich es gut, dass eine Gehaltsobergrenze definiert wurde!
Senatoren werden gewählt, die als Topmanager bezeichnen wäre ein bißchen viel der Ehre, aber Topmanager die ein nur begrenztes Gehalt beziehen & dann auch nur einen Notschirm, sind keine Topmanager, das sind dann politisch Ernannte, der mit den besten Beziehungen kriegt den Job, so in etwa wird daß dann ablaufen