Drei von zehn Krankenhäuser in Belgien haben das vergangene Jahr mit einem Haushaltsdefizit abgeschlossen. Das ist die Hälfte mehr als noch vor fünf Jahren. Das geht aus einer Analyse der Belfius-Bank hervor.
Die Ursache liegt nach Einschätzung von Belfius sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Ausgaben. Krankenhäuser erhielten weniger Geld aus dem Gesundheitssystem während gleichzeitig Personal- und Investitionskosten stiegen. Krankenhäuser haben vor allem in neue Gebäude und Technik investiert. Das ist nach Ansicht des Verbandes der flämischen Krankenhäuser nötig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Auf der anderen Seite steigen die Lohnkosten schneller als die Subventionen des Föderalstaats. Halte die Entwicklung an, gerate die Qualität der medizinischen Versorgung in absehbarer Zeit unter Druck, sagte ein Sprecher im Flämischen Rundfunk.
Krankenhaus-Streik abgewendet
Ein Streik in den belgischen Krankenhäusern ist vermutlich abgewendet worden. Nach einem Verhandlungsmarathon trafen Arbeitgeber und Gewerkschaften mehrere Vereinbarungen für das Krankenhaus-Personal.
Die Sozialpartner einigten sich unter anderem auf Regelungen in Bezug auf Frühpensionierungen und Arbeitszeiten. Das Abkommen betrifft rund 200.000 Krankenschwestern, Pfleger und Arbeiter in den Kliniken.
Die Gewerkschaften des Krankenhauspersonals hatten für den 8. Oktober einen Streik angekündigt, weil es bei den Verhandlungen lange Zeit keine Fortschritte gegeben hatte.
rtbf/vrt/est/okr - Bild: Philippe Huguen (afp)